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Einzigartig salzig: das Tote Meer

Es gehört zu den bekanntesten Orten im Vorderen Orient. Das Tote Meer. Aber was macht es so besonders?

See ohne Ablauf

Eigentlich handelt es sich beim Toten Meer um einen See, der vom Jordan gespeist wird aber keinen Ablauf hat. Da die Menge an Wasser, die in der Wüstenregion verdunstet, Jahrhunderte lang ungefähr jener entsprach, die zugeflossen ist, ist der Ort quasi eine natürliche Salzgewinnungs-Anlage. Denn auch Süßwasser enthält Salze und Mineralstoffe in geringer Form, die bei der Verdunstung zurückbleiben.

Aufgrund der großen Wassermengen, die mittlerweile landaufwärts dem Jordan entzogen werden, ist das jahrhundertelange Gleichgewicht des Sees mittlerweile stark gestört. Die Verdunstung erfolgt weiterhin und führt dazu, dass das Tote Meer jedes Jahr kleiner wird und der Wasserstand sinkt. Dieses Schicksal teilen viele Binnenmeere zum Beispiel der Aralsee und das Kaspische Meer.

Salzig aber nicht tot

Mit über 30% Salzgehalt ist das Tote Meer deutlich salziger als die großen Weltmeere. Mittelmeer, Atlantik und Pazifik liegen rund um die 3,5% Salzanteil. Persischer Golf und Rotes Meer bei 4%. Orte mit vielen Flussmündungen wie das Schwarze Meer liegen mit unter 2% Salinität deutlich darunter.

Aufgrund des enormen Salzgehaltes können im Wasser selbst keine Tiere und nur wenige Pflanzen überleben. Dies ist auch der Grund für den Namen, den dieses Gewässer wohl schon vor den ersten Erwähnungen in der Antike trägt. Tatsächlich leben aber Mikroorganismen wie Bakterien und einige spezialisierte Pflanzen im Meer.

 

Ein Tourismusmagnet

Der hohe Mineralstoffgehalt hat einen Nebeneffekt, der jedes Jahr tausende Touristen in die Wüstengegend zieht. Die Dichte des Salzwassers ist so hoch, dass Menschen im Wasser einfach Schweben.

Darüber hinaus ist die heilende Wirkung der Salze bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Psoriasis bekannt. Der schwarze Schlamm ist ebenso ein beliebtes Kurmittel. Das Klima rund um den See ist einzigartig: der Luftdruck ist höher, die ultraviolette Strahlung geringer, da sie durch eine dichte Atmosphäre absorbiert wird. Auch die Konzentration an Allergenen und Pollen ist geringer.